Forum Kirche & Theologie
Wir über uns
Was uns bewegt – und wofür wir stehen
Das Forum Kirche und Theologie (FK&Th) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Leipzig, gegründet im Jahr 2023. Es versteht sich als offener Ort für engagiertes theologisches Nachdenken, geistliche Vergewisserung und geschwisterliche Verständigung über den Kern des christlichen Glaubens. Menschen aus kirchlichen Ämtern, theologischer Wissenschaft, Gemeinden, Leitungsverantwortung und weltlichen Berufen kommen hier miteinander ins Gespräch – über die Zukunft von Kirche und Theologie, aber auch über die bleibende Kraft des Evangeliums in einer sich rasant verändernden Welt.
Warum es uns braucht
Kirche und Theologie stehen heute vor tiefgreifenden Herausforderungen – kulturell, gesellschaftlich, institutionell und spirituell. Die Versuchung ist groß, sich in strategischen Reformplänen, moralischen Appellen oder politischen Stellungnahmen zu erschöpfen. Gleichzeitig droht das eigentliche Zentrum kirchlichen Lebens aus dem Blick zu geraten: die Wirklichkeit Gottes, wie sie sich im dreieinigen Gott bezeugt – und die Vergewisserung dessen, was den christlichen Glauben im Kern ausmacht.
Das Forum Kirche und Theologie will in diese Situation hinein einladen, gemeinsam zu fragen: Was glauben wir? Warum glauben wir? Und wie kann dieser Glaube heute sprachfähig bleiben – nicht nur in akademischen Kreisen, sondern in den Gemeinden, in der Diakonie, im öffentlichen Diskurs?
Wir setzen uns dafür ein, dass Theologie mehr ist als ethische Reflexion oder religionsphilosophische Analyse – und dass Kirche mehr sein muss als ein anpassungsfähiger Dienstleister im gesellschaftlichen Wandel.
Unser Selbstverständnis in fünf Grundlinien
1. Die Wiederentdeckung Gottes
Das Forum lebt aus der Sehnsucht nach einer lebendigen, erkenntnisoffenen Rede von Gott. Wir glauben: Die Wirklichkeit Gottes ist keine abstrakte Idee, sondern der zentrale Bezugspunkt für Theologie und kirchliches Handeln. Gerade heute braucht es eine neue Sensibilität für die reformatorischen Kernüberzeugungen – und die Kraft, Hoffnung theologisch zu denken. Gegen das stille Verschwinden Gottes aus der theologischen Debatte setzen wir bewusst evangelische Akzente.
2. Theologie als Zukunftsaufgabe
Wir verstehen Theologie als eine gegenwartsbezogene, zukunftsorientierte Aufgabe. In Zeiten strukturellen Wandels drohen theologische Kriterien in kirchlicher Entscheidungsfindung an Bedeutung zu verlieren. Doch Kirche und Diakonie werden ohne theologische Orientierung keine tragfähige Zukunft haben. Deshalb will das Forum ein Ort sein, an dem die Grundlagen und Grundfragen des Glaubens neu bedacht werden – interdisziplinär, kritisch, existenziell. Nach der Abschaffung der theologischen Kammern in der EKD braucht es neue Räume des Denkens und Debattierens – ein geistlicher „Think Tank“ für die Kirche von morgen.
3. Mehr als Moralismus und Politik
Das Forum wendet sich gegen die Reduktion des christlichen Glaubens auf innerweltliche Handlungsmoral oder politisch-ethische Stellungnahmen. Der christliche Glaube ist kein Moralismus und keine verkleidete Politik. Er ist vielmehr eine tiefgreifende Sicht auf das Dasein, die Welt und das Menschsein – geprägt von Gotteserkenntnis und der Hoffnung auf seine Zukunft. Theologie muss mehr leisten als aktuelle Missstände zu kommentieren. Sie muss Perspektiven eröffnen, die im Glauben gründen und zugleich die Wirklichkeit ernst nehmen.
4. Vielfalt mit Profil
Im Forum Kirche und Theologie begegnen sich Menschen mit unterschiedlichen theologischen und politischen Prägungen. Diese Vielfalt ist uns wichtig – sie steht für die Offenheit protestantischen Denkens. Zugleich gibt es für uns klare Grenzen: Das Forum steht ausdrücklich auf dem Boden des liberalen, demokratischen Rechtsstaats und des ökumenischen Respekts. Wer diesen Rahmen verlässt oder Extremismen gleich welcher Couleur propagiert, findet bei uns keine Heimat. Unser Dialog lebt von Klarheit, nicht von Beliebigkeit.
5. Gemeinsam glauben und denken
Das Forum verbindet Theologie und Kirche, Glaube und Verstand, Spiritualität und Verantwortung. Menschen verschiedener Frömmigkeitsstile und kirchlicher Hintergründe begegnen sich hier auf Augenhöhe. In der Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt, Theologie und Gemeindepraxis, Studium und Beruf liegt ein großes Potenzial. So kann die Theologie wieder zu einer Theologie für die Kirche werden – nicht als akademischer Diskurs unter Expertinnen und Experten, sondern als Quelle der Inspiration für gelebten Glauben und kirchliche Praxis. Das „&“ im Namen Forum Kirche & Theologie steht deshalb nicht nur für eine Verbindung, sondern für unser Programm: gemeinsam denken und glauben.
Wie wir arbeiten
Um die genannten Ziele zu verfolgen, geht das Forum Kirche & Theologie bewusst drei Wege:
- durch das Eröffnen von Gesprächsräumen, in denen ein intensives gemeinsames Nachdenken möglich ist;
- durch den Aufbau einer Internetplattform – angesiedelt zwischen Blog und Magazin – die von einer hohen Aktualität der Beiträge lebt;
- durch die Förderung theologischer Publikationen, die auch interessierte Leserinnen und Leser außerhalb des fachwissenschaftlichen Raumes erreichen sollen.